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Ausstellung

PIETAS

PIETAS

12. Februar 2024 - 7. März 2024
Rom – Österreichisches Kulturforum Rom, Viale Bruno Buozzi 113
Eintritt frei

PIETAS ist der Titel der Ausstellung am Österreichischen Kulturforum, in der österreichische und italienische KünstlerInnen ihre jüngsten Arbeiten zeigen. Kuratiert von Alfonso Amendola und Costabile Guariglia, ist sie das Ergebnis ihrer Auseinandersetzung mit dem Werk des österreichischen Philosophen Konrad Paul Liessmann und im Speziellen mit den Folgen der Cancel Culture in den westlichen Gesellschaften.

Die Gruppenausstellung ist Teil einer längeren Zusammenarbeit zwischen der Künstlervereinigung Flat1 in Wien und der Associazione Aequamente in Lucca, die sich mit Liessmanns Werk Bildung als Provokation (Cultura come provocazione, Paul Zsolnay Verlag Wien, 2017) beschäftigt haben.

Es werden Werke von Karin Maria Pfeifer und Sula Zimmerberger (Österreich) und Gianni Grattacaso (Italien) ausgestellt.

Karin Maria Pfeifer dokumentiert in ihrer Video- und Fotoreihe „Time out“ verschiedene Transformationsprozesse durch Reduzierung der Farbbräunung und führt sie ad absurdum, indem sich zum Beispiel bei genauerem Hinsehen der Sand als Schnee herausstellt oder das Dolce-far-niente zum stürmischen Feueralarm wird.

Sula Zimmerberger reproduziert in ihren Wolkenbeobachtungen „If I could fly I would live in the sky“ jenes Gefühl zwischen Traum und Wirklichkeit, in denen sich diese wie durch Zauberhand als nichts anderes als frei fliegende Wasserteilchen im Universum erweisen. Beide stehen symbolisch für die Kunst – für die zeitlose Muße und für den kritischen Punkt des Klimawandels, in jedem Fall aber für wunderbare Gebilde, die sich bewegen und verändern und damit einander nie gleichen.

Gianni Grattacaso beschäftigt sich mit dem Thema der Cancel Culture in Form von sich abwechselnden Entwicklungsphasen. In jedem einzelnen Foto bearbeitet der Künstler eine Reise und die damit verbundenen Gefühle, indem er seine Eindrücke wiedergibt: schwankend, durch ihre kritischen Punkte begrenzt, in einer immer mehr von kulturellen Prozessen geprägten Welt, die stets weiter unwiederbringlich abdriftet. Die ikonische Arbeit „Vento Sociale“ verkörpert zwischen Sturm und geknickten Bäumen, die der Naturgewalt nicht weichen, die Idee des Konformismus im linearen System einer neuen Gesellschaft.

 

Performance am 9. Februar 2024 (Ausstellungseröffnung)

Costabile Guariglia lässt die Besucher an einer Installation teilhaben, die aus einem Performance-Abendessen besteht. Verbunden ist damit die besondere Erfahrung von Volkskultur und der Kultur des Essens. Ein körperliches, sinnliches und soziales Erlebnis des Kunst-Konsums.

Der Künstler macht die Gäste zu Protagonisten durch den Akt des Miteinander-Essens der Speisen, die in drei Gängen zubereitet werden: leise, langsam und behutsam. Der Performer beteiligt sich in einer Ko-Aktion, die darin besteht, auf empathische Weise und nonverbal die Degustation zu begleiten. Dazu gibt es Livemusik mit drei Klaviersonaten, gespielt von Paolo Zaumuner.

Maria D’Anna zeigt die Performance “La lingua batte dove la lingua duole”, die gemeinsame Erfahrungen zum Thema Barmherzigkeit zum Inhalt hat. Von der persönlichen Dimension ausgehend, schöpft die Künstlerin aus den eigenen Erinnerungen, aus der frühen Kindheit, aus dem eigenen Innenleben. Das Gefühl der Pietas wird zu einem Bekenntnis, das sie den Teilnehmern ins Ohr flüstert. Die Performance ist damit keine Aufführung, sondern eine Situation, in der sich die Künstlerin unmittelbar mitteilt. Deren Eindringlichkeit ergibt sich aus der menschlichen Existenz und aus dem folgenden Diskurs über die Wahrheit, insofern als die Künstlerin jedes Mal ein Registriergerät verwendet, wenn sie sich den Besuchern anvertraut, auf dem zuvor aufgezeichnet wurde, was sie ihnen ins Ohr flüstert.

 

Pressemitteilung (Italienisch)