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Vortrag | Giorno della Memoria

Nazismo e musica | Il caso di Alma Rosé

Nazismo e musica | Il caso di Alma Rosé

1. Februar 2023 | 17:00
Rom – Österreichisches Kulturforum Rom, Viale Bruno Buozzi 113
Eintritt frei

Aus Anlass des Giorno della Memoria beleuchtet die Musikwissenschaftlerin Orietta Caianiello (Konservatorium Bari) in einem Vortrag das Leben der österreichischen Geigerin Alma Rosé (*1906 in Wien, +1944 im KZ Auschwitz), die nach ihrer Deportation in das Konzentrationslager das sogenannte „Mädchenorchester von Auschwitz“ leitete.

Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Società Italiana delle Letterate (SIL) statt.  

Alma Rosé stammte aus einer bekannten Wiener Musikerfamilie, Gustav Mahler war ihr Onkel, Alma Mahler-Werfel ihre Patentante. Auf der Violine wurde Alma Rosé von ihrem Vater ausgebildet, gemeinsam mit ihm gab sie 1926 ihr Debüt als Solistin im Großen Musikvereinssaal. Die folgenden Jahre waren von Konzertreisen geprägt. 1932 gründete sie die Damenformation „Wiener Walzermädeln“, die bereits 1933 auf große Europatournee ging.   

1939 gelang Vater und Tochter Rosé die Flucht nach England. Alma nahm ein Angebot als Solistin in Den Haag an und ging eine Scheinehe mit einem Medizinstudenten ein. Nach einer ersten Verhaftung 1942 konnte sie freikommen, wurde aber auf der Flucht in der Schweiz abermals aufgegriffen und schließlich nach Auschwitz-Birkenau deportiert.

Im Lager wurde ihr die Leitung eines Frauenorchesters übertragen, des sogenannten „Mädchenorchesters“ von Auschwitz.

Alma Rosé starb am 5. April 1944 im Konzentrationslager. Um die Todesursache ranken sich verschiedene Spekulationen, sehr wahrscheinlich ist eine Lebensmittelvergiftung.

Orietta Caianiello studierte Klavier bei Aldo Tramma am Konservatorium “San Pietro a Majella” in Neapel und erwarb, nach Perfektionskursen in Detmold (Deutschland) und London, einen weiteren Studienabschluss am DAMS/ Universität Roma Tre.

Ihre Erfahrung als Pianistin reicht von ihrer Solistinnentätigkeit bis hin zur Kammermusik mit Auftritten in Italien und im Ausland und in zahlreichen Radiosendungen. Gleichzeitig widmet sie sich intensiv der Forschung. Sie ist Inhaberin des Lehrstuhls für Kammermusik am Konservatorium “N. Piccinni” in Bari, darüber hinaus unterrichtet sie an der Universität Roma Tre und an der Musikschule in Testaccio.

Ein besonderes Anliegen sind ihr die Forschung und Weiterverbreitung der Werke früherer Komponistinnen, beispielsweise in ihren Projekten “L’Ombra Illuminata. Donne nella musica” am Konservatorium von Bari, das 2021 den Preis des MUR, des italienischen Forschungsministeriums, erhalten hat, und die Studientage “Le Musiciste” in Zusammenarbeit mit der Universität Roma Tre. Darüber hinaus veröffentlichte sie zahlreiche Essays und Artikel.

La Società delle Letterate (SIL) hat ihren Sitz in der Casa Internazionale delle Donne in Rom. 1995 von Liana Borghi und Annamaria Crispino initiiert, wird die SIL von einer Gruppe von Frauen aus verschiedensten Bereichen der Literatur getragen. Dazu gehören Schriftstellerinnen, Lehrerinnen, Literaturwissenschaftlerinnen, Journalistinnen und Kulturarbeiterinnen. Ihr Ziel ist die weibliche Wissensvermittlung, wobei der Literaturbereich zwar der vorrangige, aber nicht einzige ist. Angeboten werden Tagungen, Seminarreihen, Residenzprojekte, Kurse und interdisziplinäre und interkulturelle Arbeitsgruppen.