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Die Grenzen Europas. Perspektiven in Gegenwart und Zukunft

Die Grenzen Europas. Perspektiven in Gegenwart und Zukunft

27. Februar 2019 - 1. März 2019
Rom – Istituto Italiano di Studi Germanici, Via Calandrelli 25 e Via delle Mura Gianicolensi 11

Die Konferenz, die von Prof. Wolfgang Müller-Funk geleitet wird, verbindet zwei Anliegen:
Sie möchte den kulturwissenschaftlichen und philosophischen Stand der Dinge im Hinblick auf liminale Phänomene ausloten und zugleich die aktuelle Diskussion darüber in der europäischen Tagespolitik durchleuchten und reflektieren.

Der Titel der internationalen Konferenz, die Perspektiven der Kultur- und Literaturwissenschaften sowie der Philosophie vereinigt, ist mehrdeutig. Zum einen – genetivus subjectivus – geht es darum, ob es in Vergangenheit und Gegenwart spezifisch europäische Grenzziehungen gibt. Zum anderen aber geht es – genetivus objectivus –  um die Verfassung dieser Grenzen (nach innen, aber auch nach außen) und welche Rolle sie für den Zusammenhalt Europas besitzen und wie die Grenzen zwischen Europ‘ und seinen Nachbarn gestaltet werden können.

Häufig werden Grenzen einseitig gesehen und entsprechend negativ konnotiert. Der Traum von einer grenzenlosen Welt gehört zu den neuzeitlichen Utopiebeständen. Diese Utopie suggeriert, dass Grenzen stets Schließungen darstellen. So unterschiedliche Denker wie Georg Simmel und Massimo Cacciari haben indes gezeigt, dass Grenzen zentrale Momente kultureller Prozesse sind, in denen Öffnung und Schließung, Verbindung und Trennung, limes und limen unauflösbar aufeinander bezogen sind. Grenzen regeln zudem Nähe und Fremde. In der Kunst, im privaten Leben und in der Politik wirken sie strukturierend, um Verletzungen zu verhindern und Menschen und Gruppen einen Gestaltungsraum zu ermöglichen. Worum es im Hinblick auf das Thema Europa geht, ist die Gestaltung eines gemeinsamen Raumes mittels und mit Hilfe von durchlässigen ‚membranen‘ Formen von Liminalität. Europa und die Europäische Union könnten in dieser Hinsicht ein Laboratorium  für einen anderen Umgang mit dem kulturell unhintergehbaren Phänomen der Liminalität  sein.

Programm

Biografie

Wolfgang Müller-Funk

Professor für German Cultural Studies an der Universität Birmingham, ab 2009  Professor für Kulturwissenschaften am Institut für Europäische und Vergleichende Sprachwissenschaften der Universität Wien, seit 2019 ist er Fellow am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien. Internationale Lehr- und Forschungstätigkeit (Wien, Rom, Zabreb, Brünn). Zahlreiche Studienaufenthalte und visiting professor in Gießen, Rom, New York, New Delhi, Leipzig. Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich (2013). Forschungsschwerpunkte: Kulturtheorie, Theorie des Narrativen, Romantik, Avantgarde  und klassische Moderne, Essay und Essayismus, Seit 1998  zahlreiche Forschungsprojekte im Bereich der Central European Studies sowie Grundlagenforschung im Bereich Kulturwissenschaften. Kürzlich erschienene Monografien: Theorien des Fremden (2016), Commento su Sigmund Freud Il disagio nella cultura (2016).

https://wolfgangmuellerfunk.wordpress.com/