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Musik und Lesung

MARIA TERESA LEDÓCHOWSKA | Irene Schrattenecker und Mitra Kotte (Klavier)

MARIA TERESA LEDÓCHOWSKA | Irene Schrattenecker und Mitra Kotte (Klavier)

30. Oktober 2025 | 19:00
Rom – Österreichisches Kulturforum Rom, Viale Bruno Buozzi 113
Freier Eintritt nach Anmeldung: events.rom-kf@bmeia.gv.at

Irene Schrattenecker liest aus den Tagebüchern von Maria Theresia Ledóchowska (1863-1922)

Mitra Kotte übernimmt musikalische Gestaltung und spielt ein Programm aus Werken von Komponistinnen.

 

Eine Frau von großer Geisteskraft, Ausdauer und Zähigkeit, ausgestattet mit zahlreichen Begabungen, die sie allesamt gebündelt für ihr großes Ziel: die Eindämmung des Menschenhandels und die Befreiung der schwarzen Menschen Afrikas aus der Sklaverei zum Einsatz brachte. So kann man auf den Punkt bringen, was Maria Theresia Ledóchowska ausmacht.

Die als Tochter des Grafen Anton August Ledóchowski und seiner Frau Josepha Gräfin Salis-Zizers am 29. April 1863 in eine streng katholische Familie geborene MTL wuchs in Loosdorf und nach dem Verlust eines Großteils des Vermögens ab 1873 in St. Pölten auf, übersiedelte 1883 mit der Familie auf ein Landgut in der Nähe von Krakau, und bekleidete nach dem Tod des Vaters und nachdem ihre Aussichten auf eine Verheiratung durch eine entstellende Pockenerkrankung vollends geschwunden waren, von Dezember 1885 bis 1891 bei Alice von Toscana in Salzburg eine Stelle als Hofdame.

Schon in dieser Zeit engagierte sie sich in der Antisklaverei-Bewegung. Nach einer Begegnung mit dem für die Missionen in Afrika zuständigen Kardinal Charles Martial Lavigerie zog sie sich Mitte 1891 vom Hof- und Gesellschaftsleben zurück und widmete sich von da an bis zu ihrem Lebensende der Befreiung der Schwarzen in Afrika und der Förderung des Missionsgedankens in Österreich-Ungarn. Dafür setzte sie alle ihr zu Gebote stehenden Mittel ein: als Schreibende, Verlegerin, Rednerin, Ausstellungs-Organisatorin, Museumsleiterin und Vorsteherin der St.Petrus-Claver-Sodalität, die sie 1894 als Hilfsgemeinschaft für die afrikanischen Missionen gründete.

Für die Sodalität und ihre Zwecke erwarb sie in Bergheim bei Salzburg ein verlassenes Landgut mit einer ehemaligen Papiermühle, errichtete gegen viele Widerstände eine Druckerei, in der sie und ihre Mitschwestern Berichte der in Afrika tätigen Missionare, religiöse Schriften und Schulbücher in verschiedensten Sprachen herstellten und in die ganze Welt verschickten. MTL gründete Niederlassungen des Ordens u.a. in Wien, Triest und Krakau, später auch in Deutschland und Frankreich. Ihr Wirken war so bedeutend, dass sie als die zentrale weibliche Gestalt der deutschsprachigen Missionsbewegung in den Jahren zwischen 1884 und 1918 bezeichnet werden kann.

1902 verlegte sie das Generalat des Ordens nach Rom, wo sie am 6. Juli 1922 starb und auf dem Campo Santo Teutonico begraben liegt.

Maria Theresia Ledóchowska wurde 1975 seliggesprochen.

Die vorgetragenen Texte geben einen Einblick in Maria Theresia Ledóchowskas Entwicklung vom begabten, fröhlichen Kind über die mit kritischem Geist und scharfem Verstand ausgestattete junge Frau bis zur entschiedenen Kämpferin für die Missionen und gegen die Sklaverei.

(Text © I. Schrattenecker)

 

Irene Schrattenecker, geboren in Salzburg, studierte Romanistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Salzburg und Florenz. Außerdem verfügt sie über eine Ausbildung in Klavier und Gesang, Rezitation, Pantomime und Advanced Camera-Acting.

Sie absolvierte Forschungs- und Lehrtätigkeiten in Salzburg, Venedig und Triest und arbeitete an mehreren Projekten des Jubiläumsfonds der OeNB und des FWF mit.

Außerdem ist sie Herausgeberin kulturgeschichtlicher und kunsthistorischer Fundstücke und publiziert eigene literarischer Texte in in- und ausländischen Zeitschriften. Auch die Theaterarbeit mit

Kindern und Jugendlichen, sowie ihre Tätigkeit als Rezitatorin und Darstellerin in Theater, Film

und Fernsehen sind Teil ihres Schaffens. Schrattenecker lebt in Salzburg und Triest.

 

Mitra Kotte (Wien, 1995) ist Pianistin, ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen wie dem MozARTe Aachen, dem Benjamin-Prize 2017 der Wolfgang Boesch Foundation, dem Zhuhai International Mozart Competition for Young Musicians und dem International Competition for Yong Musicians Ettlingen, wo sie auch den Haydn-Preis erhielt.
In der Saison 2024/25 wird sie mit dem Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, beim Carintischen Sommer 2024, beim Septembre Musical, im Konzerthaus und im Musikverein auftreten; für „The New Austrian Sound of Music“ 2025/26 ist sie bereits bestätigt. Sie wurde an der MDW in Wien, der KNUA in Seoul und jetzt bei Till Fellner ausgebildet und nahm an Meisterkursen mit Lang Lang, Badura-Skoda, Karl-Heinz Kämmerling und anderen teil. 

www.mitrakotte.com

 

 

“New Austrian sound of Music” (NASOM) ist das Programm, mit dem das österreichische Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) seit 20 Jahren die Exzellenz österreichischer Musik fördert, die von jungen aufstrebenden Musikern zum Ausdruck gebracht wird und damit die Aufmerksamkeit darauf lenkt, dass das österreichische Musikschaffen jenseits von Traditionen lebendiger, moderner und kulturell vielfältiger ist als je zuvor. Die Bands und Musiker, die in dieses Programm aufgenommen werden, werden alle zwei Jahre von einer Fachjury und in Zusammenarbeit mit verschiedenen österreichischen Universitäten ausgewählt.