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Musik und Lesung

ANITA GARIBALDI von Gloria Kaiser | Jeremias Fliedl (Cello)

ANITA GARIBALDI von Gloria Kaiser | Jeremias Fliedl (Cello)

18. November 2025 | 19:00
Rom – ÖSTERREICHISCHES KULTURFORUM, Viale Bruno Buozzi 113
Freier Eintritt nach Anmeldung: events.rom-kf@bmeia.gv.at

Es liest: Adriana Ortolani
Kuratierung: Teresa Pedroni
Technische Assistenz: Simone Faucci

Die österreichische Schriftstellerin Gloria Kaiser beschäftigte sich viele Jahre mit dem Leben Anita Garibaldis und schrieb über sie einen Roman, in dem sie ihren Weg von der Freiheitskämpferin zur Friedenssucherin nachzeichnet. In einer Lesung mit Musik am ÖKF Rom liest die Schauspielerin Adriana Ortolani aus dem Buch und wird dabei vom Cellisten Jeremias Fliedl mit Stücken von J. S. Bach und Z. Kodaly musikalisch begleitet.
Die Schriftstellerin ist anwesend. In italienischer Sprache.

 

 

ANITA GARIBALDI von Gloria Kaiser

“Manchmal wird gefragt, ob Anita Garibaldi wirklich gelebt hat. Ja! Es gibt im Süden Brasiliens den Ort, der ihren Namen trägt – „Anita Garibaldi“. (aus dem Buch „Anita Garibaldi“ von Gloria Kaiser)

Anita Garibaldi war die Companheira, bald die Ehefrau von Giuseppe Garibaldi. Geboren wurde sie als Ana Maria de Jesus Ribeiro 1821 in Laguna, einer Kleinstadt in Santa Catarina im Süden Brasiliens. Sie wurde im Kloster erzogen, lernte lesen und schreiben und wurde mit 16 Jahren verheiratet. Mit kritischem Geist nahm sie die wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten und Abhängigkeiten wahr, die in ihrer Heimatregion gelebt werden mussten – ständig mehr Steuern, mehr Abgaben und Einschränkungen. Freiheit und Unabhängigkeit für ihre Heimatregion – das wurde ihr Wunschbild, das sie verwirklichen wollte.
Sie schloss sich Giuseppe Garibaldi an, wurde Freiheitskämpferin und folgte Garibaldi auf seinem Marsch in den Süden Brasiliens und weiter bis nach Uruguay. Der Marsch wurde ständig unterbrochen von Kämpfen gegen die brasilianischen Kaisertreuen. Anita erlebte Verzweifelte, Verwundete, Tote – es war grauenhaft für sie. 

Anitas Wunschbild wandelte sich, sie wurde von der Freiheitskämpferin zur Friedenssucherin. Sie folgte zwar weiter dem Marsch Garibaldis, von Uruguay über den Ozean nach Europa, nach Genua, nach Nizza, nach Rom, doch ihr innerer Marsch hatte als Richtung ihre Heimat, den Süden Brasiliens, Laguna. Erschöpft von der Sinnlosigkeit des Kämpfens und des Leidens ließ sie mit 28 Jahren, im August 1849, in Santo Alberto bei Ravenna, ihren Lebensfaden aus der Hand gleiten, und bewirkte auf diese Weise eine Unterbrechung des Kämpfens.

Buchtipp: Gloria Kaiser, Anita Garibaldi, Haymon Verlag, 2001 (nur auf Deutsch erhältlich).

 

Gloria Kaiser, Autorin, lebt in Graz und (lebte) in Salvador, Brasilien.
Publikationen: Romane, literarische Biografien (ins Englische, Portugieische und Georgische übersetzt), unter anderem „Dona Leopoldina. Die Habsburgerin auf Brasiliens Thron“ und „Anita Garibaldi“.
Membro Correspondente da Academia de Letras da Bahia, Membro Correspondente do Instituto Geográfico e Histórico da Bahia. Forschung an der Library of Congress, Washington DC, Biblioteca Vaticana Rom, Campanella Collection Thomas Cooper Librarý, University of South Carolina, Nazionale Maricana, Venedig.

 

Jeremias Fliedl

Für seine „technische Brillanz“ (Concerti) und seinen „beseelte Expressivität“ (Klassik Heute) gelobt, hat sich Jeremias Fliedl als einer der gefragtesten Cellisten Österreichs etabliert. Er trat bei renommierten Festivals wie den Salzburger Festspielen, der Mozartwoche Salzburg, der Schubertiade Hohenems und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern auf und war als Solist unter anderem mit dem Brussels Philharmonic, dem Orchestra Sinfonica di Milano, der Bremer Philharmonie, dem Münchener Kammerorchester und den Zagreber Solisten zu hören. In der Saison 2025/26 debütiert er mit dem Thessaloniki State Symphony Orchestra, dem Danish Chamber Orchestra, dem Orchestra della Toscana, dem Wiener Kammerorchester und dem Orchestre National de Lyon und arbeitet dabei mit Dirigenten wie Thomas Sanderling, Ádám Fischer und Thomas Guggeis zusammen. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen Veronika Eberle, Daniel Müller-Schott, Julian Rachlin, Timothy Ridout, Benjamin Schmid u. a. Fliedl war der letzte Schüler von Heinrich Schiff und studierte anschließend bei Clemens Hagen und Julian Steckel. Er ist Preisträger des Liezen Wettbewerbs, des Svirél Wettbewerbs, des Antonio Janigro Wettbewerbs und zudem als erster österreichischer Cellist Preisträger des Queen Elisabeth Wettbewerbs. Jeremias Fliedl spielt das „ex Gendron, Lord Speyer“, ein Violoncello von Antonio Stradivari aus dem Jahr 1693, das ihm privat zur Verfügung gestellt wird. www.jeremiasfliedl.com


New Austrian Sound of Music (NASOM) 
ist das Programm, mit dem das österreichische Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) seit 20 Jahren die Exzellenz österreichischer Musik fördert, die von jungen aufstrebenden Musikern zum Ausdruck gebracht wird und damit die Aufmerksamkeit darauf lenkt, dass das österreichische Musikschaffen jenseits von Traditionen lebendiger, moderner und kulturell vielfältiger ist als je zuvor. Die Bands und Musiker, die in dieses Programm aufgenommen werden, werden alle zwei Jahre von einer Fachjury und in Zusammenarbeit mit verschiedenen österreichischen Universitäten ausgewählt.